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Kleeblatt – Sprachlich-literarische Kompetenzen in der Primarstufe

Im Gegensatz zu den anderen Projekten des Kooperationsprojekts „Sprachliche Bildung“ richtet sich „Kleeblatt“ an Primarstufenschülerinnen und – schüler. Ziel des Projekts „Kleeblatt“ ist es, durch eine intensive Sprachförderung die sprachlich-literarischen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der Primarstufe zu fördern. Ein besonderes Merkmal der Förderung im Rahmen des Projekts „Kleeblatt“ ist die Förderung in Kleingruppen von je drei Lernenden und einer Lehrkraft. Die Förderung in Kleingruppen soll den an der Förderung teilnehmenden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, gemeinsam, differenziert und anders in kommunikativen Situationen zu lernen. Dahinter steht die Idee, dass sich den Schülerinnen und Schülern in den Kleingruppen Möglichkeiten bieten, ihre sprachlichen Kompetenzen zu entfalten, die aufgrund der Gruppengröße in dieser Form im Regelunterricht nicht möglich sind. Nach bisherigen Erfahrungen ist die Sprachförderung gerade für Grundschulkinder in einer Vierergruppe (bestehend aus einer Lehrkraft und drei Lernenden) besonders effizient.

Symbolisch wird dieses besondere Merkmal der „Viererkonstellation“ auch im Begriff des vierblättrigen Kleeblatts im Projektnamen aufgegriffen.

Durch die Sprachförderung im Rahmen des Projekts „Kleeblatt“ soll den Schülerinnen und Schülern ein Förderunterricht geboten werden, der vor allem vier Merkmale in den Vordergrund stellt:

- Gemeinsames Lernen – Die Förderung in kleinem Rahmen ermöglicht es, ein Lernklima zu schaffen, das zum Erproben sprachlicher Handlungen in einer zunehmend vertrauter werdenden Gruppe einlädt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei sowohl mit- als auch voneinander.

- Kommunizieren lernen – Der Erwerb der bildungssprachlichen Varietät setzt zahlreiche mündliche und schriftliche Sprachhandlungen voraus, die in der Kleingruppe häufiger und zielgruppenorientierter angeregt, begleitet und durch gezieltes Feedback gesteuert werden können.

- Anders lernen – Durch den Sprachförderunterricht soll den Schülern nicht primär ein „Mehr“ an Unterricht, sondern auch eine andere Art von Unterricht geboten werden. Der Förderunterricht bezieht daher die Interessen der Lernenden mit ein und versucht, die Förderung sprachlich-literarischer Kompetenzen lebendig und phantasievoll zu gestalten.

- Differenziert lernen – Vor dem Hintergrund, dass auch innerhalb der Fördergruppe die sprachlich-literarischen Kompetenzen der Lernenden nicht gleich sind, wird ein Fokus auf die differenzierte Förderung gelegt. Nach einem gemeinsamen Einstieg erhalten die Lernenden differenzierte, auf Erwerbsstufen abgestimmte Lernangebote.

Das Projekt „Kleeblatt" richtet sich speziell an Studierende des Lehramts an Grundschulen. Im Rahmen der Kleeblattförderung erteilen die Lehramtsstudierenden über ein Semester wöchentlich Sprachförderunterricht an ausgewählten Grundschulen. Die Förderung findet dabei in Kleingruppen von 3 Kindern und außerhalb des Regelunterrichts statt. Parallel zu der wöchentlichen Sprachförderung besuchen die Lehramtsstudierenden ein universitäres Praxisseminar, in dem sie sowohl methodisch-didaktisch als auch fachwissenschaftlich auf den Förderunterricht vorbereitet werden. Angestrebt wird dabei eine enge Kopplung von sprachtheoretischem Lernen und schulpraktischer Erprobung.

Zum Abschluss des Seminars reichen die Studierenden ein Portfolio ein, das neben der Dokumentation des Förderverlaufs auch detaillierte Analysen von überwiegend schriftlichen, teilweise aber auch audiographierten mündlichen Produkten der Schülerinnen und Schüler enthält. Betreut werden die Praxisseminare im Rahmen des Projekts Kleeblatt von Eveline Einhauser und Lotte Weinrich vom IDSL II.

AnsprechpartnerInnen: Dr. Eveline Einhauser und Dr. Lotte Weinrich.