Tagung "Sprache im Unterricht" der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS)
Quelle: © Sebastian Spicker (ZuS)
Sprache nimmt im Unterricht eine besondere Stellung ein: Sie ist in allen Fächern Medium des Lernens; in den Sprachfächern und abhängig von den Sprachkompetenzen der Schülerinnen und Schüler ist sie außerdem gleichzeitig der Lerngegenstand. Vor diesem Hintergrund fand am 07. Februar 2018 an der Universität zu Köln die Tagung „Sprache im Unterricht“ statt. Veranstaltet wurde die Tagung von der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS) in Kooperation mit dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, dem Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung sowie dem Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) an der Universität zu Köln.
Thematisch lag der Fokus der Tagung auf den verschiedenen Herausforderungen, die sich für einen inklusiven, alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen einbeziehenden Unterricht stellen. Dabei wurden aktuelle sprachdidaktische Konzepte und innovative Forschungsprojekte aus verschiedenen Disziplinen vorgestellt und gleichzeitig ein interdisziplinärer Austausch unter den rund 200 Teilnehmenden angeregt.
Eröffnet wurde die Tagung „Sprache im Unterricht“ durch ein Key Note von Frau Prof. Catherine Snow (Harvard Graduate School) zur alltagsintegrierten Förderung von bildungssprachlichen und diskursiven Kompetenzen im Unterrichtskontext. In einem weiteren Keynote belegte Frau Prof. Daniela Elsner (Universität Frankfurt a.M.) den Nutzen des Einbezugs mehrsprachiger Texte für die Fremd- und Zweitsprachdidaktik anhand empirischer Ergebnisse.
Über den Tag hinweg wurden in 30 teils parallel stattfindenden, halbstündigen Vorträgen sprachdidaktische und fachwissenschaftliche Themen diskutiert. Besucht werden konnten Vorträge zu den thematischen Schwerpunkten „Professionalisierung in der Lehrerinnenbildung“, „Sprache im Fachunterricht“, „“Fremdsprachenunterricht“, „Bildungssprache“ sowie „Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache“. Neben unterrichtsmethodischen Konzepten zur praktischen Umsetzung wurden dabei auch Ergebnisse empirischer Forschung und Ansätze für weiteren Forschungsbedarf vorgestellt.
Im Anschluss an die Vorträge standen in einer Poster-Session von einer halben Stunde neun Poster zur Auswahl, auf denen vielfältige thematische Inhalte vorgestellt wurden. Unter anderem präsentierten die Vortragenden dabei Konzepte zur Professionalisierung von Lehramtsstudierenden im Umgang mit sprachlicher Heterogenität und sprachsensiblem Fachunterricht, ein Instrument zur Analyse des Fachwortschatzes, sowie Methoden zur Förderung von Sprach- und Kultursensibilität bei Lehramtsstudierenden.
Direkt daran schlossen fünf Workshops an, in denen den Tagungsteilnehmenden die Möglichkeit offenstand, aktiv zu verschiedenen Themen etwas beizutragen; so wurden beispielsweise Workshops zu den Themen „Sprachsensibler Fachunterricht“ und „Sprachkompetenzen und Sprachbewusstsein für Mathematik-Lehrende“ angeboten.
Inhaltlich gerahmt wurde die Tagung durch ein Schlusswort von Herrn Prof. Andreas Rohde, in dem deutlich wurde, dass die fächerübergreifende Betrachtung von Sprache im Unterricht noch in den Anfängen steckt und im Rahmen der Lehrerprofessionalisierung ein weiteres interdisziplinäres Zusammenkommen unabdingbar macht.
Die Bündelung verschiedener innovativer Forschungsperspektiven und eine offene Gestaltung der parallel stattfindenden Vorträge ermöglichte es den Tagungsteilnehmern, einen Einblick in eine Vielzahl von für die Lehrerbildung relevanten Themenfeldern zu erlangen. Gleichzeitig wurden Anregungen für weiteren Forschungs- und Diskussionsbedarf deutlich. Die Tagung „Sprache im Unterricht“ stellte demnach einen ersten Schritt zur Vereinigung der Diskussion um Sprache im Unterricht dar.
Einen ausführlichen Einblick in die Tagung „Sprache im Unterricht“ können Sie auf den Seiten der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung bekommen. Dort finden Sie auch Videoaufzeichnungen der beiden Keynotes.
Das Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung trug zu dem Tagungsangebot mit einem Beitrag zu sprachlichem und digitalem Lernen in den Ferienschulprojekten mit neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern bei. Inhaltlich ging es dabei um digitale Sprachlernangebote und ihre Umsetzung in der Praxis. Für die verschiedenen sprachlichen Lernbereiche, die sich neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern als Hürden stellen, wurden digitale Programme (‚Apps‘) vorgestellt, die sich gewinnbringend in der Sprachförderung einsetzen lassen.